Die moderne Physik verwendet zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Theorien, mit denen die Welt beschrieben wird und die beide durch bisherige Experimente und Beobachtungen gut bestätigt sind. Dies ist zum einen die allgemeine Relativitätstheorie zur Beschreibung der Gravitation, die die Physik auf großen Längenskalen beschreibt. Die übrigen zwei Wechselwirkungen, die elektroschwache und die starke Wechselwirkung, werden durch Quantenfeldtheorien beschrieben, deren Präzisionstests bei hohen Energien, also kleinen Längen, stattfinden. Leider sind die beiden Arten von Theorien – allgemeine Relativitätstheorie und Quantenfeldtheorien – in der momentanen Form grundsätzlich unvereinbar. Während Quantenfeldtheorien nur im Vakuum der allgemeinen Relativitätstheorie definiert werden können, widersetzt sich die allgemeine Relativitätstheorie wegen des fundamentalen Spin-2-Feldes hartnäckig einer Beschreibung als renormierbare Quantenfeldtheorie. Das Problem dieser fundamentalen Unvereinbarkeit ist bis heute offen, was natürlich ein höchst unbefriedigender Zustand ist. Alle Rechnungen, die im Grenzgebiet beider Theorien stattfinden, müssen sich zwangsläufig auf semiklassische Betrachtungen beschränken. Die besten Kandidaten für eine vereinheitlichende Theorie liefern Stringtheorien. - Da das Problem auch im Rahmen von Stringtheorien nicht zufriedenstellend gelöst ist, ist diese Aussage natürlich Geschmackssache. (Falk Rohsiepe, Calabi-Yau-Hyperflächen in torischen Varietäten, Faserungen und Dualitäten, Dissertation, Bonn 2005)