Er (Konrad Lorenz) arbeitete damals ja an den Plakatfarben als Auslöser für innerartliches aggressives Verhalten. Das sollte dann auch das Thema meiner Doktorarbeit sein. Ich bin in der Tat einmal in diesem Aquarium getaucht. Es war nämlich so: Dort in diesem Aquarium saß ein ganz hinterlistiger Fisch, und zwar ein kleiner Papageifisch. Dieser Fisch fraß eine bestimmte Algenart von Konrad Lorenz leer. Lorenz versuchte dann eine Weile lang mit Fallen, dieses Vieh zu fangen. Aber es gelang ihm nicht. Daraufhin setzte er eine Flasche Whiskey aus für denjenigen, der ihn von diesem Tier befreit. Ich dachte mir: "Fricke, diese Flasche holst du dir!" Als er einmal weg war, bin ich mit einem Tauchgerät in dieses Aquarium gestiegen. Ich muss zugeben, dass das Ganze letztlich acht Stunden gedauert hat: Ich habe quasi sein ganzes Aquarium auseinandergenommen. Wenn er das gesehen hätte, dann hätte er mir gekündigt! Letztlich habe ich diesen Fisch natürlich gefangen – aber auf die Flasche Whiskey warte ich heute noch. (Prof. Dr. Hans Fricke, Meeresbiologe, im Gespräch mit Dr. Dieter Lehner vom BR)